Jahresfortbildung EAM Kinderhospizdienst
Leben – Maja – Abschied.
Ein Bericht von Bianca über das Wochenendseminar des Kinderhospizdiensts
Mit freudigem Hallo starten wir in zwei intensive Tage auf dem Thomashof.
Als Neuling in der herzlichen und bunten Truppe und mit dem Thema „Abschied(e)“ der Jahresfortbildung weniger vertraut wie manch andere*r fühle ich mich doch sehr schnell dazugehörig.
Abschied. Uff, ein eher gemiedenes und schwer anmutendes Thema! Da hilft der offene Austausch untereinander und mit den Referentinnen. Frau Aldinger, begleitet und unterstützt von Frau Gebicke, bringt uns ihr Buch „Life. Lebenszeit und Augenblicke“ und ihre Geschichte mit ihrer Tochter Maja, die im Alter von 16 Jahren verstarb, in einer eindrucksreichen Lesung näher. Fotos von Maja, Texte von Mutter und Tochter. Wir dürfen für diese Stunden eintauchen in intime Momente, Gedanken und letzte Unternehmungen. Sich nach dem Kind ausrichten und den letzten, schweren Lebensabschnitt begleiten – plötzlich verkürzt durch die Krebsdiagnose. Das erfordert Stärke, Offenheit und ein Stück weit Akzeptanz und loslassen können. Das ist auch hier im Raum zu spüren. Diese Ruhe und Bereitschaft zum Austausch mit der gebührenden Ernsthaftigkeit des Themas beeindrucken und bewegen nicht nur mich zutiefst. Wir sind alle sehr dankbar ihre Stärke, Aufgeschlossenheit, gar eine gewisse Selbstverständlichkeit in ihrer Haltung, aber auch Menschlichkeit miterleben zu dürfen.
Im abendlichen Ausklang findet sich Zeit für Austausch, mit andern, auch sich selbst.
Der Samstag ist weiteren Aspekten des Abschiednehmens und der Trauer gewidmet. Ein präsentes Thema in der Kinder- und Jugendhospizarbeit. Koordinatorin der Trauerbegleitung bei Hospiz in Karlsruhe, Elisabeth Deutscher, gibt uns wertvolle Inputs und Informationen. Wann beginnt Trauer? Wie kann man Abschiednehmen unterstützend begleiten? Wie trauern Kinder? Mit den gegebenen Impulsen, persönlichen Erfahrungen und Ideen machen wir uns gemeinsam Gedanken zu einem Königreich aus Erinnerungen und zu verschiedenen Hoffnungsbildern.
Trotz der intensiven Themen – oder vielleicht auch gerade dadurch – kommen das gegenseitige Kennenlernen, der persönliche Austausch und viele nette und anregende Gespräche nicht zu kurz. Das macht es wohl aus, so ein intensives Wochenende: Begegnungen mit andern und sich selbst, Lachen, Nachdenken…
Im Nachgang bleibt so einiges. Vor allem wohl Dankbarkeit. Dankbarkeit für die Zeit, für die möglichen Erfahrungen und Austausche an diesem Wochenende. Eindrücke. Der Blick auf das große Thema Abschied und Trauer. Und auch einzelne Begegnungen und Geschichten. Persönlich. Ergreifen. Maja.
Bianca, Teilnehmerin